How To Podiumsdiskussion
Hallo und herzlich willkommen!
Hier findet ihr hilfreiche Tipps für eine erfolgreiche Podiumsdiskussion. Denn es ist ganz klar: Wir machen die BUNDESTAGESWAHL zur KLIMAGERECHTIGKEITSWAHL! Und dafür wollen wir den Kandidierenden so richtig auf den Zahn fühlen: Wer will WIRKLICH Klimaschutz? Und wer wird sich auch mit Mandat dafür einsetzen?
In diesem Dokument findet ihr eine To-do-Liste (eingeteilt in vor / während / nach der Podiumsdiskussion) zum Abhaken, angereichert mit Detailinfos und Gestaltungsbeispielen, sowie Links zu einigen Dokumenten (z.B. vorformulierte Einladungen, Pressemitteilungen etc). Selbstverständlich könnt ihr alle Vorlagen und Ideen so umstrukturieren, wie ihr sie braucht.
Lasst uns gemeinsam loslegen!
P.S.: Wenn du vor oder nach der Podiumsdiskussion nochmal mit wem sprechen möchtest, sind die PsychologistsForFuture gerne für dich da. Mache hier einfach einen Beratungstermin aus: beratung@psychologistsforfuture.org
To Do vorab:
- Termin für Podiumsdiskussion festlegen
- Termin auf der Bundes Website registrieren: Link folgt
- Plant genug Zeit für Orga und Vorgespräche mit den Politiker:innen ein.
- Falls Online: Stream organisieren und unbedingt vorher bei einer Generalprobe testen! Wie streamen? Jitsi oder Zoom Call live auf YouTube hochladen. Anleitung: https://wiki.fridaysforfuture.is/wiki/Howto:_streamstreik Mind. 2 Tage vor dem Stream schon einen Stream starten (bei Konten, die noch nie gestreamt haben, will Youtube erstmal warten bis man den Stream starten kann). Ein Stream ist rechtlich ok, wenn alle Teilnehmenden vorab darüber informiert werden.
- Falls präsent oder hybrid: Raum organisieren, Hygienekonzept überlegen (Kontakterfassung, Schnelltests, …), bei Hybrid: gute Kamera + Internetverbindung zum Aufnehmen. Beachte: Hybrid zu organisieren ist aufwändig, da du ein Kamera Team vor Ort brauchst und die entsprechende Technik zum Streamen.
- Partnerschaften für die Podiumsdiskussion eingehen (die anderen OGs eures Wahlkreises, Parents, Scientists, NABU, XR, BUND, etc.) -> spart Ressourcen und bündelt Energie 🙂
- Entscheiden: Wer soll auf dem Podium sitzen:
- Direktabgeordneten-Kandidat*innen: Vorteil: Besonders interessant und ihr könnt euch mit anderen OGs eures Wahlkreises zusammenschließen.
- Welche Parteien? (z.B.: CDU, SPD, Grüne, FDP, Linke) Beachte: je mehr, desto schwieriger Moderation und weniger Redezeit pro Person. 3-4 Personen oft gute Größe.
- Soll eine Person von FfF mitdiskutieren, um die “Klima-Meinung” zu stärken, oder wird das durch kritische Fragen der:des Moderator:in übernommen?
- Wer moderiert? Jemand von FfF, Scientists/ Parents oder externe:r Moderator:in?
- Einladen:
- Einladungen an alle einzuladenden Kandidat:innen schicken: (siehe Vorlage hier)
- Presseverteiler erstellen mit lokalen Pressekontakten
- Presseeinladungen (mit Pressevorabankündigung) schreiben:
Presseeinladung als E-Mail verschicken.
Pressevorabankündigung (als Anhang der E-Mail): (hier als Vorlage)
- Werbung auf SM schalten (1 Woche vorher, 2 und 1 Tag vorher)
Zur Erstellung von Sharepics:
toolpic.fridaysforfuture.io/ oder Toolpic.fridaysforfuture.is oder Fffbw.de/toolpic Der erste Link ist der zur neuesten Version – falls der Link nicht funktioniert, schreibe ihn ab und geb ihn in der Suchleiste ein. - Moderationsplan (siehe unten) nach Belieben ergänzen oder abändern
- Inhaltliche Vorbereitung:
- Moderator:innen: Fragen, die den Politiker:innen in der Veranstaltung gestellt werden können, durchlesen, ggf. ergänzen und euch diejenigen aussuchen, die ihr in eurer Veranstaltung stellen wollt:
HIER
Ausgesuchte Fragen in Themenblöcke einteilen (z. B. Energie / Wirtschaft / Verkehr / …) - Fragen den Podiumsgästen vorher schicken, damit sie sich vorbereiten können. Das macht es für alle leichter!
- Moderator:in telefoniert vorher mit den Podiumsgästen einzeln zum Kennenlernen; Gäste sagen, was sie auf Fragen antworten möchten und schicken Moderator:in ihre Antworten. (Mehr Sicherheit im Ablauf für Modi und Gäste, wenn Antworten schon bekannt) -> früh genug anfangen mit Termine ausmachen
- Sehr cooles Dokument einer professionellen Moderatorin zur Organisation einer Podiumsdiskussion, Vorgesprächen und zu Moderation. Enthält viele Tipps und Tricks, die über diese Checkliste hinausgehen 😉 Nur bei der Vorbereitung empfehlen wir euch abweichend von dem Dokument, die Fragen an die Politiker:innen selber festzulegen und dann ihre Antworten einzuholen. Moderationsleitfaden hier
- Für Moderator:innen: Dokument der Psy zu Umgang mit Aufregung und Hilfe bei der Entscheidung, ob du moderieren möchtest 🙂 Öffentliches Reden (Awareness) Leitfaden
- Wenn gewünscht: kreativ gestaltete Blöcke für die Veranstaltung konzipieren zB 30 Sekunden Statements, Ja/ Nein Karten als Antwort hochheben Beispiele siehe hier: HIER
- Moderator:innen: Fragen, die den Politiker:innen in der Veranstaltung gestellt werden können, durchlesen, ggf. ergänzen und euch diejenigen aussuchen, die ihr in eurer Veranstaltung stellen wollt:
- Einteilung des Moderationsteams:
- 1 Hauptmoderator:in (führt durch den Abend, stellt Fragen an die Kandidat:innen) -> Hier nochmal der Link zum sehr coolen Dokument mit Tipps zu Moderation von professioneller Moderatorin 😉 HIER
- Falls online oder hybrid:
- 1 Co-Moderator:in = Chat-Moderator:in (hilft Hauptmoderator:in: schaut, wer sich zuerst gemeldet hat, und erstellt Liste dazu)
- 1-2 technische Moderator:innen (Warteraum, Screensharing Einstellungen)
- 1-2 Protokollant:innen (einfach Stichpunkte, damit die Pressemitteilung dann geschrieben werden und am selben Abend/nächsten Morgen raus geschickt werden kann)
- Telegram (Messenger)-Gruppe für Moderationsteam erstellen (für Kommunikation während der Veranstaltung)
To Do während der Podiumsdiskussion:
Siehe Ablaufschema unten
- Foto- und Videoaufnahmen für SM (mit Einverständnis logischerweise)
- evtl. jemand zum Faktenchecken während der Diskussion
To Do danach:
- Evaluation: Nehmt euch nach der Podiumsdiskussion eine viertel Stunde Zeit, um zu gucken, was lief gut, was kann noch verbessert werden. Falls ihr darüber hinaus Unterstützung brauchen solltet, sind die Psychologists gerne für euch da 🙂 beratung@psychologistsforfuture.org
- Rohfassung der Pressemitteilung auf euren Ort abändern, dann Pressemitteilung rausschicken: HIER
Alternativ zu einer Pressemitteilung könnt ihr auch einen eigenen Kommentar oder Leserbrief über eure Podiumsdiskussion an die Zeitungen vor Ort schicken. Dies hat den Vorteil, dass eure Meinung deutlich klarer rüberkommen kann. - Auf SM darüber berichten
Zur Erstellung von Sharepics:
toolpic.fridaysforfuture.io/ oder Toolpic.fridaysforfuture.is oder Fffbw.de/toolpic Falls der erste Link nicht funktioniert: wieder in der Suchleiste selber eingeben. - Dankesmail an Kandidat:innen schreiben: HIER
- Monitoring der Berichterstattung (z.B. Google News Funktion nutzen) und teilen über Social Media (und ggf. Reaktion bei falscher, irreführender Berichterstattung)
Vorläufiger Beispielmoderationsplan
Vision der Veranstaltung
- Was ist unser Ziel der Veranstaltung?
- Wähler:innen über die Programme der Kandidat:innen/Parteien aufklären
- Teilnehmende gehen mit einer eindeutigen Wahlpräferenz aus der Veranstaltung
- Klimapolitische Aufklärung
- Was wäre ein optimales Ergebnis?
- Wie sollen die Teilnehmenden aus der Veranstaltung gehen?
- Menschen gehen wählen (Briefwahl)
- Achten bei ihrer Wahlentscheidung auf die klimapolitischen Auswirkungen ihrer Stimmen
- Mit welchem Gefühl sollen die Veranstalter:innen aus der Veranstaltung gehen?
- Gut gelaunt, denn ihr habt als Multiplikator:innen für Klimaschutz gewirkt! 🙂
- Wie sollen die Teilnehmenden aus der Veranstaltung gehen?
Beispielablauf einer Podiumsdiskussion
Zeit | Dauer | Inhalt / Inhaltliche Moderation | Technische Moderation |
---|---|---|---|
18:30 | 15 min | Check-in Team Aktivierung der vorab erstellten Telegram-Chatgruppe für das Moderationsteam (technische, Haupt- und Co-Moderation, zwei Protokollant:innen) | Vorbereitung und Sicherheitseinstellungen:
|
18:45 | 15 min | Check-In:
|
|
19:00 | 3 min 7 min | Wartezeit Einstieg
|
|
19:10 | 5-10 min |
| Screen-Sharing ermöglichen. Sicherheitshalber die Folien als Backup selbst einspielen können. |
19:20 | 6-10 min |
| Uhr, die runterläuft von 90 sek. -> Mikro ausschalten bei Überschreitung der Redezeit |
19:30 | 15 min | Fragerunde I | Fragen in Chat einblenden |
19:45 | 15 min | Fragerunde II | |
20:00 | 15 min | Fragerunde III | |
20:15 | 15 min | offene Fragerunde aus Chats und Meldungen | Moderation von Wortmeldungen über Hand-heben, bei vielen TN über die virtuelle Hand Anonyme Fragen von Chat an Co-Hosts laut vorlesen |
20:30 | 5 min | Verabschiedung durch Moderation Dank an Kandidat:innen und Teilnehmende und Hinweis auf Gruppenfoto – Auf Klima Pledge hinweisen – Kurzer Abriss Wahltag und Briefwahl | Link zum Klima Pledge posten Link zu den SM Accounts von OG + DE posten |
20:35 | Gruppenfoto & Ende der digitalen Versammlung | Gruppenfoto für die Presse machen |
Anna Georgi, Dipl. Kommunikationspsychologin
erreichbar unter: dresden@psychologistsforfuture.org
Moderation und Organisation von Podiumsdiskussionen
Eine Podiumsdiskussion ist eine öffentliche Diskussion mit Menschen auf der Bühne / dem Podium zu einem definierten Thema. Du kannst grundsätzlich entscheiden, ob du nur die Menschen auf dem Podium diskutieren lässt oder auch das Publikum mit einbeziehst. Die Diskussion kann analog in der „echten Welt“ oder digital über Videokonferenzsysteme stattfinden – die Moderation beider Formate ist aber recht unterschiedlich. Ich gehe hier auf die Moderation in der „echten Welt“ ein, vieles lässt sich aber aufs Digitale übertragen.
Wir möchten in dieser kleinen Handreichung nützliche Ideen und Tipps für dich zur Vorbereitung und Moderation zusammenstellen. Deine Art, eine Podiumsdiskussion zu moderieren muss aber vor allem zu DIR passen. Wenn du dich gut und sicher fühlst, dann kannst du auch gut moderieren. Also ignoriere alles, was nicht zu dir passt und trau dich! Moderieren lernt man am besten durchs Tun und Reflektieren. Also bereite dich gut vor, spring in die Moderationsrolle rein, hol dir Feedback von lieben Menschen und deinen Podiumsgästen ein und überleg dir danach, was gut gelaufen ist und was du das nächste Mal anders machen willst. So wird es dir von Moderation zu Moderation leichter fallen.
1. Vorbereitung
Die Vorbereitung ist sehr wichtig und wird dich/euch mit Abstand am meisten Zeit kosten. Dafür hängt aber auch ein gutes Gelingen zum großen Teil von guter Vorbereitung ab – es ist also gut investierte Zeit und wichtige Grundlage, die euch wiederrum spontanes Reagieren in der Durchführung der Moderation vereinfacht.
– Wahl deines Themas: mach das Thema eher kleiner bzw. konkreter. Meist (aber nicht immer) wird die Diskussion für die Zuhörer*innen interessanter, wenn die Diskussion sich um konkrete Aspekte dreht. Manchmal hilft es, wenn du/ ihr euch das Thema als Frage formuliert. Denkt bei der Wahl des Themas darüber nach, was das Ziel eurer Podiumsdiskussion sein soll. Was sollen die Zuhörer*innen verstehen bzw. „mitnehmen“? Wenn ihr das überlegt habt, dann lässt sich das Thema meist leicht(er) fassen.
– Wahl deiner Podiumsgäste: Versuche, möglichst diverse Diskutant*innen einzuladen, die unterschiedliche Sichtweisen zu deinem Thema einbringen. Das bedeutet nicht, dass du unbedingt politische Gegner*innen dabeihaben musst. Aber z.B. verschiedene Erfahrungshintergründe oder Herangehensweisen sind spannend in einer Diskussion und erweitern die Perspektiven. Überlege dir gut, wie viele Menschen du einladen willst. Du musst die Diskussionszeit aufteilen und z.B. bei 40 Minuten Diskussionszeit und 5 Gästen bleiben pro Person realistischer Weise 5-8 Minuten Redezeit. Das ist nicht besonders viel und eine richtige Diskussion mit dem Austausch von Argumenten wird dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht stattfinden. Drei bis vier Personen sind oft eine gute Größe.
– Zeitrahmen: Überlege dir, wie lange deine Zielgruppe gut zuhören kann. Wenn es eine reine Podiumsdiskussion ist, dann ist ca. 1 Stunde ein guter Rahmen. Wenn du auch Publikumsfragen einbeziehen willst, dann sind 40 Minuten Podiumsdiskussion und 20 Minuten Publikumsfragen oder 1 Stunde Diskussion und 30 Minuten Publikumsfragen die häufigsten Aufteilungen. Probiere dich gern aus und sammle deine Erfahrungen! Spätestens nach 1,5 Stunden solltest du aber unbedingt eine Pause einlegen!
– Wahl des richtigen Ortes: Stelle bei deinem Raum oder deiner Bühne sicher, dass alle die Podiumsteilnehmer*innen gut sehen können. Es fällt sonst dem Publikum schwer, bei der Sache zu bleiben. Auch die Akustik sollte gut sein, wenn nötig, benutze lieber ein Mikrofon. Manche Menschen sprechen nicht gern ins Mikro aber es ist für die Anwesenden sehr frustrierend, wenn man das Gesagte nicht gut verstehen kann. Wenn du Publikumsbeteiligung willst, dann stell entweder ein Saalmikrofon auf (dort können die Menschen dann hingehen und ihre Frage stellen) oder nutze ein/zwei Mikros, die durchs Publikum gegeben werden. Wenn möglich stelle sicher, dass du selbst als Moderator*in dich mit deinem Mikro (oder ohne) gut bewegen kannst. Geh ruhig runter von der Bühne und zwischen die Menschen!
So, nun hast du / habt ihr die Rahmenbedingungen für euch geklärt. Nun geht es an die inhaltliche Vorbereitung. Der hier vorgeschlagene Weg hat sich gut bewährt – finde aber gern dein eigenes Vorgehen. Hauptsache du fühlst dich gut damit.
1. Vorgespräche: Verabrede dich mit allen Podiumsgästen zu einem (telefonischen) Vorgespräch. Dieses dient der inhaltlichen Vorbereitung (wichtig) und dem Beziehungsaufbau (sehr wichtig). Folgende Punkte solltest du besprechen:
a. Was ist das Thema der Person, wofür interessiert sie sich?
b. Welches sind seine/ihre 1-2 „Kernbotschaften“, was möchte die Person also auf jeden Fall rüberbringen?
c. Was soll noch berücksichtigt werden, bzw. was befürchtet der Mensch vielleicht?
Manchmal dauert es etwas, bis alle Vorgespräche terminiert sind, fang also früh genug damit an! Versuche wirklich mit allen eine Beziehung herzustellen indem du dich für ihre Themen interessierst, nachfragst und Sorgen ernst nimmst. Dann folgen dir die Menschen auch, wenn du dann später moderierst. Ziel ist es, dass du bei jedem*r auf dem Schirm hast, was sie ungefähr sagen wollen, deren Kernbotschaft in 1-2 Sätzen schriftlich formuliert und mit der Person abgestimmt hast und die Sorgen/Befürchtungen klar hast.
2. Inhaltliche Planung: Nun legst du dir die Kernbotschaften nebeneinander und versuchst, einen inhaltlichen roten Faden zu finden. Welche Botschaft baut gut auf welcher auf? Welche Botschaften widersprechen sich ggf. oder ergänzen sich aus verschiedenen Perspektiven? Was muss der / die Zuhörer*in wissen, um jeweils die Kernbotschaft zu verstehen? Ich mache das am liebsten allein – dann kann ich besser denken und frage danach Andere, ob ihnen meine Idee logisch nachvollziehbar erscheint.
Überlege dir nun Fragen an die einzelnen Menschen zur Überleitung von einer sprechenden Person zur anderen. Wie willst du deinen roten Faden durch die Diskussion ziehen? Wenn Menschen im Vorgespräch unsicher wirkten oder Sorge geäußert haben, dann kannst du diese Fragen und deinen Aufbau an dieser Stelle nochmal mit ihnen absprechen – das gibt häufig Sicherheit.
Checke am Ende kritisch deinen Zeitplan und achte darauf, dass jede*r weiß, wie viel Zeit er/sie hat! Mache dir und anderen klar, dass du dich als Zeitwächter*in verstehst und im Zweifel auch jemanden unterbrechen wirst, um dafür zu sorgen, dass nicht der/die letzte nur noch 2 Minuten Zeit hat. Schreibe deinen Eingangstext (Willkommen und was erwartet die Zuhörenden heute) und deine Zusammenfassung, die du am Ende bringst.
Schreibe dir, wenn nötig, deine Fragen und Zeitmarker auf kleine Karteikarten. Nun bist du bestens gerüstet, um in die Moderation zu gehen. Achte darauf, dass dir selbst klar ist, wo du die Diskussion hinlenken willst. Wenn du eine Idee im Kopf hast, dann kannst du auch flexibel reagieren, falls es zu unerwarteten Zwischenfällen kommt.
Beispiel:
Moderation einer offenen Bürgerversammlung in einer kleinen Gemeinde, in der eine große Schweinezuchtanlage gebaut wird. Die Bürgerversammlung wurde von einer Bürgerinitiative anberaumt um das Thema und die damit verbundenen Probleme breit zu diskutieren. Ich wurde gebeten, diese zu moderieren. Geplant waren ca. 2 Stunden.
Ergebnis der Vorgespräche:
Person / Gruppe auf dem Podium | Kernbotschaften |
---|---|
Tierärztin | – Fleisch essen ist generell keine so tolle Sache aber Massentierhaltung ist übel und gefährlich für Mensch und Tier und schadet global der Umwelt |
Mitglieder der Bürgerinitiative 1
| – Wir als Bürger*innen müssen uns engagieren, sonst tut es niemand, die Verwaltung hat Fehler gemacht und wenn niemand darauf hinweist kommt der Betreiber damit durch |
Mitglieder der Bürgerinitiative 2
| – Der Standort ist denkbar ungeeignet und unsere Gemeinde / unsere Heimat ist ohne diese Anlage besser dran – Auslastung der betreffenden Straße durch Futter- und Schweinelieferungen wäre riesig |
Vertreter eines Naturschutz-verbundes | – Die Petition ist eingereicht und hat etwas erreicht – Klage ist der richtige Weg, wir haben Erfahrung damit |
Anwalt der Bürgerinitiative | – Was ist der Stand im Verfahren (seine Einschätzung: mein Teil wird langweilig und unverständlich) |
Bürgermeister der Gemeinde | – Die Gemeinde hat keine Handhabe gegen die Schweinemastanlage, Protest ist sinnlos – Ansiedelung von Unternehmen bringt Steuereinnahmen |
Moderationsleitfaden für Podiumsdiskussionen
Inhaltliche Idee:
Mehrere Wege wären denkbar, ich habe mich für folgenden Entschieden:
1. Begrüßung durch Moderation, klarstellen, dass erst Menschen auf dem Podium sprechen, dann Zeit für Fragen und Diskussion sein wird.
2. Frage von mir: „Warum ist das Thema für die hier anwesenden eigentlich relevant?“ An Mitglied der Bürgerinitiative 2 (vereinbarte Redezeit beachten)
3. Dank und Frage von mir an den Bürgermeister: „Wie ist ihre Position zu den gerade geschilderten Problemen, die die Bürgerinitiative sieht?“
4. Dank [aufkommende Unruhe nonverbal beruhigen, verbal auf Möglichkeit zur Diskussion später verweisen] und Frage an Mitglieder der Bürgerinitiative 1: „Sie sehen das sicher anders. Was nützt ihr Engagement aus ihrer Sicht?“
5. Dank und Hinwendung zu Vertreter Naturschutzverbund: Sie haben ja Erfahrungen mit ähnlichen Projekten und arbeiten mit der Bürgerinitiative zusammen. Was ist aus ihrer Sicht der Stand und womit haben Sie gute Erfahrungen?
6. Dank und Frage an den Anwalt: nun haben wir schon viel gehört und ich weiß von ihnen, dass der juristische Teil für uns Laien ja manchmal ein Buch mit sieben Siegeln ist. Können sie uns trotzdem einen kleinen Einblick geben, was der Stand derzeit ist?
7. Dank und kleiner Scherz mit dem Anwalt, dass seine Arbeit zu erklären immer wieder eine Herausforderung ist. Hinwendung zur Tierärztin: „Nun haben wir viel über Regelungen und Gesetze gehört. Ihr Fokus ist ja ein ganz anderer, sie haben die Tiere im Blick. Können Sie uns erklären, was die Haltung in der hier angedachten Form mit den Tieren, den Konsumenten und der Umwelt aus ihrer Sicht macht?“
[Pause]
Fragen aus dem Publikum (siehe unten)
2. Durchführung der Podiumsdiskussion
Denke an dem Tag daran, dass du alle deine Aufmerksamkeit brauchen wirst, um die Diskussion gut zu moderieren. Es ist also keine gute Idee, wenn du an dem Tag noch viele andere Verantwortlichkeiten hast! Es wäre andersrum gut, du wärst nicht im Aufbauteam (sondern begrüßt alle Podiumsgäste und hast Zeit, für letzte Absprachen), nicht Pressesprecher*in (sondern kannst dich zurückziehen und deinen Plan nochmal durchgehen) oder auch nicht der die Einzige, die man jetzt wegen irgendwas anderem fragen kann.
Geh deine ersten Worte auf der Bühne nochmal innerlich durch, das verschafft dir Sicherheit und wenn die ersten Momente gut geschafft sind, dann wird es leichter. Versprochen! 😊
Nun ein paar kleine Moderationstricks:
– Blickkontakt / Kontaktaufnahme mit dem Publikum:
Stell dich für die Zuhörer*innen gut sichtbar und den Zuhörenden zugewandt auf die Bühne und beginne mit deiner Anmoderation. Für die eigene Sicherheit kann es helfen, den Blick auf einem freundlichen Gesicht im Publikum ruhen zu lassen (diese Aufgabe kann auch ein*e Freund*in erledigen). Erläutere den Rahmen (v.a. Zeit und Thema) und die Möglichkeiten der Beteiligung durch das Publikum (Rückfragen zu stellen…). Lass deinen Blick dabei schweifen (wenn es dich selber nicht ablenkt), so dass du den ganzen Raum erfasst und ein Gefühl für dein Publikum gewinnst. So fühlen sich auch alle im Publikum mitgenommen / gesehen.
– Rückformulieren: Fasse das, was du gerade gehört hast noch einmal kurz zusammen (das erzeugt bei allen den Eindruck, du bist aufmerksam und hilft den Zuhörer*innen, besser zu folgen), schaue dabei den Menschen in die Augen und hol dir ein Nicken ab, dass du richtig zusammengefasst hast.
– Nutze deinen Körper um Aufmerksamkeit zu fokussieren. Wende dich denen zu, die du gerade sprechen lassen willst, schau sie an und wende dich von ihnen ab, wenn sie nicht mehr dran sind. Geh ins Publikum oder mindestens von der Bühne, wenn du das Publikum einbeziehen willst. Sprich Menschen direkt an und schaue ihnen in die Augen.
– Nimm dir die Führungsrolle! Nicke Menschen zu, denen du das Wort gibst, und hol deutlich sichtbar Luft, wenn du sie unterbrechen willst. Lass dir das Recht dazu nicht nehmen! Wenn jemand deine Moderation nicht anerkennt (z.B. „Aber das muss ich jetzt unbedingt mal noch sagen“ oder „so kann ich das nicht stehen lassen, ich will…“) dann thematisiere das z.B.
o „Ich verstehe Sie, dass ist sicher ein wichtiger Aspekt. Vielleicht haben wir später noch Zeit aber jetzt will ich auf diesen Aspekt hinaus.“
o „Ich bin hier dafür zuständig, dass alle zu Wort kommen. Ich glaube, ihre Botschaft ist angekommen und jetzt…“
o „Stopp, ich muss Sie an dieser Stelle wirklich unterbrechen. Mein Auftrag ist hier, für die Einhaltung der Diskussionsregeln zu sorgen und das tue ich auch. Sie sind jetzt nicht dran!“
o „Mit dem Blick auf die Uhr müssen wir nun weitergehen, auch wenn das Thema spannend ist.“
– Sei du selbst und steh dazu: wenn du etwas nicht verstanden hast, dann kannst du dir sicher sein, dass es dem Großteil des Publikums auch so geht. Also sag das ruhig, wenn die Zeit ist und es zu dir passt. Lass auf der anderen Seite deine Meinung zum Thema außen vor. Die Moderationsrolle ist eine, die für Struktur und Rahmen sorgt. Du bist für die Einhaltung der vereinbarten Spielregeln (Zeitrahmen, Themen, alle kommen zu Wort, niemand unterbricht, alle haben die Möglichkeit, sich ein eigenes Bild aufgrund der dargestellten Standpunkte zu machen…) zuständig. Deine Meinung zum Thema zu sagen gehört nicht dazu. Wenn du damit Schwierigkeiten hast, dann gehörst du vielleicht eher auf das Podium und darfst dort sehr gern deine Meinung vertreten! 😉
Herausfordernde Moderationssituationen:
1. Einer der Podiumsgäste hält sich nicht an Absprachen (redet auf einmal ungefragt über andere Sachen, drückt sich unverständlich aus oder taucht nicht auf)
Bleib gut bei deiner Haltung, dass du für den Inhalt nicht zuständig bist. Du schaffst den Rahmen, was Menschen daraus machen bleibt ihnen überlassen (und kann nachbesprochen werden). Sieh das Publikum als Verbündete. Mach offen, was los ist (z.B. „leider ist XY noch nicht da. Ich schlage vor, dass wir anfangen. Ist das OK für alle?“ oder „Ich kann gerade den Zusammenhang zu meiner Frage nicht erkennen. Trotzdem danke ich Ihnen für den Einblick und bin gespannt, ob weitere Fragen dazu kommen“)
2. Das Publikum ist sehr unruhig, es gibt Zwischenrufe, Murren, Beifall und Buhrufe usw.
Hier musst du die schwierige Entscheidung treffen, ob du das thematisierst. Wenn du das tust, dann steuerst du die Aufmerksamkeit hin zur Störung. Das kann sinnvoll sein, weil die Störung ja eh da ist. Du kannst das dann ganz konkret ansprechen, Verständnis äußern und auf die Beteiligungsmöglichkeiten verweisen: „Ich merke, dass Thema bringt Sie sehr auf. Das kann ich gut verstehen, ich möchte sie aber bitten, erst einmal weiter zuzuhören und nachher ihre Fragen zu stellen. Sonst kommen wir sehr aus dem Zeitplan und wir haben eben nur diese 2 Stunden. Danke für ihr Verständnis.“ Eine andere Möglichkeit sind Flüstergruppen, die sofort angeleitet oder für später ins Auge gefasst werden können: „Ich merke das Thema bringt Sie sehr auf. Sie haben später die Möglichkeit Ihre Nachfragen zu stellen. Damit Ihre Gedanken bis dahin nicht verloren gehen, gebe ich Ihnen jetzt 1-2 Minute Zeit, sich dazu mit ihrem/r (Sitz-)Nachbar*in(nen) auszutauschen. Behalten Sie Ihre Gedanken bis zur Phase der Nachfragen gut im Hinterkopf oder notieren Sie sich diese.
Du kannst aber auch entscheiden, das Verhalten nicht zu thematisieren. Dann schau die Menschen direkt an, wenn Sie stören und signalisiere nonverbal, dass du sie bemerkst. Du kannst auch hingehen, und dich in die entsprechende Ecke stellen. Das hilft meist sehr.
3. Du hast ein Zeitproblem
Meist hat man irgendwann ein Zeitproblem und gerät unter Druck, weil die Zeit wegrennt. Versuche, dich nicht zu sehr unter Stress setzen zu lassen und mache auch das im Zweifel transparent: „Ich finde diesen Gedanken sehr spannend und würde gern mehr darüber hören. Leider muss ich mit Blick auf die Uhr feststellen, dass wir weitergehen müssen.“ Ärgere dich nicht über dich selbst! Gute Zeitplanung ist eine Erfahrungssache und Übung mach hier den/die Meister*in.
3. Publikumsbeteiligung /Fragemöglichkeit
Das Publikum zu beteiligen ist meist ein Unsicherheitsmoment. Wird es zu viele oder zu wenige Fragen geben? Werden die Fragen beantwortbar sein? Wie entwickelt sich die Diskussion und wie beginnst und beendest du sie?
Es ist sehr hilfreich, wenn du im Publikum dir gewogene Personen hast, die vorher mit dir vereinbarte Fragen stellen, falls du das brauchst. Das kann sehr den Druck nehmen (dir und auch dem Publikum – die erste Frage zu stellen ist manchmal auch eine große Hürde). Behalte außerdem immer im Hinterkopf, dass es weder deine Verantwortung ist, ob jemand etwas sagt, noch ob die Fragen beantwortet werden. Deine Aufgaben in der Moderationsrolle ist es „nur“, dass der Prozess gut läuft (alle sich einbringen können, die Regeln gewahrt werden usw.) und nicht, dass sich Menschen nicht blamieren oder so…
Ein paar Ideen zur Gestaltung:
– Je nach Kontext der Veranstaltung und Absprachen mit den Verantwortlichen, mache den Rahmen / die Regeln zur Diskussion transparent: bspw. wie meldet man sich zu Wort, Hinweis auf „Unzulässigkeit“ von diskriminierenden Aussagen, Redezeit von max. 1min pro Publikumsbeitrag, NUR Fragen werden gestellt…wer länger bleiben will kann länger bleiben, danach stehen Podiumsgäste noch bei einem Getränk für Nachfragen zur Verfügung etc.
– Kündige an, wann und wie man sich beteiligen kann. Benenne das immer wieder.
– Geht vom Podium und stell dich eher an die Seite, schaue Menschen direkt an und fordere sie auf, ihre Gedanken und Fragen zu äußern.
– Position des / der Mikros: es gibt die Möglichkeit, 1-2 Mikros im Publikum aufzustellen. Dies hat aber gleich mehrere Nachteile: die Hemmschwelle, einen Beitrag aus dem Publikum zu leisten, steigt enorm; außerdem entzieht sich die redende Person deiner Kontrolle, indem freier Zugang zum Mikro besteht. Du kannst dir (mit Unterstützung von weiteren 1-2 Personen) das „Mikro-Recht“ behalten und für den Redebeitrag aus dem Publikum entweder das Mikro reinreichen, oder (bei einem schwierigen Publikum bzw. wenn Du mehr Kontrolle haben willst) das Mirko in deiner Hand behalten. Das hat zum Vorteil, dass du das Mikro auch einfach wieder „entziehen“ kannst, wenn der Redebeitrag zu lang wird. Dafür musst du dich im Raum bewegen, was Zeit kostet; außerdem kann es sich seltsam anfühlen, nur das Mikro unter das Gesicht gehalten, statt in die Hand gedrückt zu bekommen. Überlege dir gut, wie viel Kontrolle die Situation erfordert und wähle je nachdem, womit du dich wohlfühlst und wie du die Situation einschätzt.
– Wenn niemand was sagt, dann rede eben mit dir selbst. „OK, noch ist niemand bereit sich zu trauen. Ich warte hier noch ein wenig ab. Das halten wir schon zusammen aus, manchmal braucht es ein wenig, bis man sich traut…“ (Schau freundlich ins Publikum und zähl innerlich bis 10. Dann frag nochmal. Wenn niemand will, dann kannst du selbst eine Frage ans Podium stellen oder die Diskussion beenden)
– Formuliere die Frage aus dem Publikum immer nochmal in den eigenen Worten, schau den/die Fragenden dabei an und hol dir ein Nicken ab. Dann dreht dich um und Frage, wer auf dem Podium antworten will oder gebe die Frage direkt weiter. Das hat zwei sehr wichtige Aspekte: einerseits wirst du als Moderator*in gesehen und behältst die Fäden in der Hand (auch eine kleine Umformulierung geht meist durch). Andererseits gewinnen die Menschen auf dem Podium wertvolle Sekunden, um über ihre Antwort nachzudenken. Das hilft enorm! Sag das auch gern im Vorgespräch, falls jemand Angst vor den Fragen hat. Du kannst auch die Antwort nochmal zusammenfassen oder mindestens rückfragen, ob die Frage beantwortet wurde.
– Wenn es sehr viele Fragen an eine Person auf dem Podium gibt, dann benenn das ruhig und lade Menschen ein, auch an andere Menschen oder zu anderen Themen zu fragen.
– Benenne mindestens 10 Minuten vor Schluss wie viel Zeit noch ist und wie viele Menschen sich noch beteiligen können. Wenn du mit Redner*innen-liste/-schlange arbeitest, dann kündige ausreichende vorher an, dass du diese bald schließen wirst.
–
Beispiele:
Wir sind immer noch bei der Schweinemastanlage, ich fordere das Publikum auf, Fragen zu stellen.
– Ein wütender Mann aus dem hinteren Saalbereich fragt (ungefähr): „Diese Ökos!! Ist doch gar nicht anders möglich, alle Menschen zu ernähren!! Wie stellen die sich das vor, sollen wir alle nur noch Gras fressen!?!? Sagen Sie mir mal: wer soll denn die 3 Milliarden Menschen umbringen, damit ihr Spinner denn Rest mit eurem Bio-Zeug ernähren könnt!!!“ (Gelächter aus seinem Umfeld, murren bei einem Großteil des Saals) Ich hebe die Stimme, übertöne die Nebengeräusche und formuliere zurück: „Sie wollen also die Mitglieder der Bürgerinitiative hier wirklich fragen, wer aus deren Sicht die von Ihnen genannten 3 Milliarden umbringen soll? Oder haben Sie noch eine andere Frage?“ Er bejaht. In der Zwischenzeit haben sich alle auf dem Podium erholt und jemand kann souverän antworten. Ich wende mich nicht an den Mann, sondern an den Saal und sage: „Dann hätten wir diese Frage geklärt. Wer hat eine Frage, die sich auf die Situation hier vor Ort bezieht? Heute haben wir ja Fachmenschen für die Situation hier auf dem Podium. Werden Sie ruhig alle Fragen los.“
– Im Verlauf der Diskussion entspinnt sich ein Pingpong zwischen einer Bürgerin und dem Bürgermeister. Offensichtlich kennen sich die beiden (und lehnen sich ab) der Dialog dreht sich zunehmend um andere Themen, ich habe Mühe, dazwischen zu kommen. Ich stelle mich also direkt vor die Bürgerin und versperre die Sicht auf den Bürgermeister. „Ich kann verstehen, dass Sie auch Thema XY interessiert und das Sie Fragen an den Bürgermeister haben. Aber hier in diesem Rahmen geht es um andere Themen. Ich bitte Sie, ihre weiteren Fragen auf nach der Veranstaltung zu verschieben und biete ihnen gern meine Unterstützung an, sollten sie diese benötigen.“
– Auf dem Podium bezeichnen sich Anwalt und Bürgermeister gegenseitig als Lügner und führen gegenteilige Fakten ist Feld. Es ist klar, dass dem niemand folgen kann und das hier nicht aufgeklärt werden kann. Ich erhebe die Stimme unterbreche klar (Bürgermeister redet weiter) ich sage laut „Stopp!“ und spreche weiter, so das Bürgermeister verstummt und mich böse ansieht. „Wir können diesen speziellen Fall hier nicht aufklären. Ich bin hier für die Einhaltung der Spielregeln zuständig und ich verbitte mir diese Beleidigungen. Sie können das gern später klären und den Zuhörer*innen ihre Informationen schriftlich zukommen lassen. Aber dieses Verhalten bringt uns hier nicht weiter.“
Anna Georgi, Dipl. Kommunikationspsychologin
Mögliche Fragen für Podiumsdiskussionen
FFF BTW PODIUMSDISKUSSIONEN FRAGEN
Die möglichen Fragen sind in verschiedene Kategorien unterteilt. Ihr könnt einfach ein bisschen schmökern und raussuchen, welche ihr von euren Kandidat:innen am liebsten beantwortet haben möchtet 😉
Denkt daran, dass 1 Frage eine Diskussion von 10 Minuten bedeuten kann, also sparsam damit umgehen 😉
Wir hoffen, ihr findet die Fragen hilfreich 🙂
Politik
o Unterstützen Sie die Treibhausgasreduktion? Wie wollen Sie sie umsetzen?
o Erkennen sie die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 °C und ein damit einhergehendes konsistentes CO2 Budget für Deutschalnd an?
o Haben Sie einen konkreten und effektiven THG-Reduktionspfad mit Zwischenzielen basierend auf dem 1,5 °C-Ziel?
o Wollen sie das Klimaschutzgesetz über das neue, durch die EU vorgegebene Maß hinaus nachschärfen?
o Wollen Sie das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept noch weiterverfolgen?
o Bis wann soll unser Land klimaneutral sein?
o Worauf basieren ihre Entscheidungen zur Klimapolitik? Am CO2-Restbudget für Deutschland?
o Wie stehen Sie zur Konsumkritik oder Systemkritik?
o Wir haben eine wissenschaftliche Grundlage und ein Klimaabkommen, das alle anwesenden Parteien respektieren. – Warum finden wir ihn Ihrem Wahlprogramm keine 1,5-Grad konforme Politik?
o Welche Klimaziele sind für Sie auch in einer Koalition nicht verhandelbar?
o Leistet Deutschland schon einen ausreichenden Beitrag zum Pariser Klimaabkommen?
o Wollen Sie, dass Nachhaltigkeitskriterien bei öffentlichen Vergaben zukünftig eine größere Rolle spielen?
o Ist ein CO2-Schattenpreis für landeseigene Einrichtungen und Unternehmen geplant?
o Wollen Sie die Wirksamkeit von Klimaschutzmaßnahmen nachverfolgen lassen und welche Konsequenzen ziehen Sie aus Verfehlungen?
o Was halten Sie von einem Klimaschutzbeirat, bestehend aus sachkundigen Menschen, der eine Beratungsfunktion des Parlaments einnimmt und mit Rederecht Stellung zu Gesetzen beziehen kann? (Anmerkung: Grüne fordern zwar einen Klimaschutzbeirat, dieser hat jedoch KEIN Rederecht im Parlament)
(Güter-)Verkehr
o Was halten Sie von autofreien Innenstädten?
o Wollen bzw. wie wollen Sie den individuellen Personenverkehr verringern?
o Soll der zukünftige Neubau von Landes- und Kreisstraßen vollständig gestoppt werden?
o Wie soll der ÖPNV für die Bevölkerung vergünstigt werden?
o Welche Maßnahmen halten Sie für geeignet, um die Attraktivität des ÖPNV zu steigern?
o Wie soll der Individualverkehr mit dem PKW verringert werden? (z.B. durch Rückbau von Straßen und Parkplätzen, die dann der Bevölkerung zugutekommen)
o Aktuell wird der PKW-Verkehr extrem stark subventioniert, die Einnahmen, die wir durch die Kfz-Steuer und ähnliches bekommen, kommen nicht annähernd an die Ausgaben heran. Haben Sie vor, beim ÖPNV auf eine ähnliche Strategie zu setzen oder wollen Sie ihn weiterhin benachteiligen?
o Wie wollen Sie den Güterverkehr nachhaltig umgestalten?
o Wollen Sie bzw. wie wollen Sie den ÖPNV attraktiver gestalten?
o Werden Sie bzw. wie werden Sie den Ausbau von Infrastruktur für Elektrofahrzeuge vorantreiben?
o Planen Sie mit Wasserstoff oder synthetischen Kraftstoffen im Verkehr? Falls ja, warum?
o Wie soll die Sektorkopplung unterstützt werden? Welche Energiequellen sind für alternative Mobilitätslösungen (E-Mobilität, Wasserstoff, E-Fuels) geplant?
o Wollen Sie die Mobilitätsförderung in Deutschland stärker fördern und in welchen Bereichen?
o Sollen in Deutschland nach 2030 noch Verbrenner neu zugelassen werden können?
o Planen Sie den Flugverkehr zu reduzieren und Kurzstreckenflüge abzuschaffen?
Energie
o Bis wann soll Deutschland aus der Kohle ausgestiegen sein?
o Sollen Photovoltaik-Freiflächenanlagen stärker unterstützt werden?
o Wie stehen Sie zu Agri-PV (Agri-PV Anlagen; das sind Solaranlagen, die über Agrarflächen installiert werden)? Was würden Sie machen, um Agri-PV auszubauen? (Zum Beispiel Anreize für Landwirte schaffen)
o Wollen Sie den Windkraftausbau stärker unterstützen?
o Wie sollen Genehmigungsverfahren für Windanlagen transparenter, vereinheitlicht und gestrafft werden?
o Was halten Sie von der Regionalisierung des erneuerbaren Energiepotentials? Möchten Sie den Regionen die deutschlandweiten Ausbauziele verpflichtend zuweisen?
o Sollen die Ausschlusskriterien für Flächennutzung durch erneuerbare Energien gelockert werden?
o Wird geplant, die Nutzung von Photovoltaik bzw. Solarthermie für Neubauten verpflichtend zu machen?
Finanzen
o Sind Sie bereit, für den Klimaschutz Schulden aufzunehmen? (Falls nein: Aber die Kosten für Klimaanpassungsmaßnahmen übersteigen doch die Kosten für Prävention? Damit hinterlassen Sie den kommenden Generation doch nicht nur Kosten, sondern auch Umweltschäden?)
o Welche Anreizsysteme für klimafreundliche Investitionen sollen geschaffen werden?
o Sollen klimaschädliche Subventionen abgeschafft werden? (Dazu zählt beispielsweise auch die enorme Subventionierung des Autoverkehrs)
o Unterstützen Sie eine Erhöhung und Ausweitung der CO2-Bepreisung (CO2-Steuer, ETS)?
o Sollen der Finanzwirtschaft Vorgaben analog zur EU-Taxonomie gemacht werden? (Die EU-Taxonomie hat das Ziel, Kapital in nachhaltig wirtschaftliche Tätigkeiten und Projekte umzulenken und damit den Übergang zu einer klimaneutralen, grünen Wirtschaft zu finanzieren.)
Bau
o Wie soll gegen Flächenversiegelung vorgegangen werden? Wollen Sie auch zurückbauen?
o Wollen Sie Pläne schaffen, um Abriss und Downcycling zu minimieren und somit Altbauten oder ihr Material zu recyceln oder Kreislaufsystemen zuzuführen?
o Wollen Sie die Solarpflicht auch für neue Wohngebäude?
o Fordern sie eine Sanierungsoffensive?
Wirtschaft
o Wollen Sie bzw. wie wollen Sie Kreislaufwirtschaft im Land fördern?
o Welche Anreize sollen gesetzt werden für eine nachhaltige Unternehmensführung?
o Was halten sie von einer Nachhaltigkeitsberichtspflicht für große Unternehmen?
o Gibt es Pläne, Unternehmen dazu zu bringen, Produkte reparierbar, kreislauffähig und langlebig zu gestalten?
o Bis wann sollen Unternehmen in Deutschland klimaneutral sein?
o Haben Sie konkrete Pläne für eine nachhaltig wirtschaftende Gesellschaft (z.B. Stärkung von Dienstleistungen, zirkuläre Wirtschaft)?
Ernährung/Landwirtschaft
o Wollen Sie Möglichkeiten schaffen, mehr Lebensmittel zu „retten“? Beispielsweise Unterstützung der Tafeln, Verbesserung der Bedingungen für Containering, Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung (Beispiel Frankreich)
o Wollen bzw. wie wollen Sie nachhaltigere Ernährung fördern?
o Wollen Sie mehr vegane und vegetarische Angebote in den öffentlichen Kantinen ermöglichen?
o Wie soll ökologisch positive Landwirtschaft gefördert werden?
o Was halten Sie von Agrophotovoltaik?
o Wie stehen Sie zu den sogenannten Energieparks und wollen Sie bzw. wie wollen Sie Mega-Rinderställe zur Biogasgewinnung verhindern?
Bildung
o Wie sind Ihre Pläne für eine aufklärende Bildung, die die Transformation begleitet?
o Was sind ihre Ideen, öffentlich wirksam über Klimaschutz und Nachhaltigkeit aufzuklären?
o Würden sie vegane und vegetarische Speisen in öffentlichen Kantinen fördern? Warum? Und wie?
o Soll der Aufbau von Humus unterstützt werden? Wenn ja: wie?
Bürger*innenbeteiligung
o Wollen Sie bzw. wie wollen Sie Engagement von Bürger*innen unterstützen?
o Ist die Beteiligung von Bürger*innen bei der Klimaschutzgesetzgebung geplant?
Kommunale Angelegenheiten
o Wie wollen Sie die Kommunen bei der Klimaanpassung unterstützen?
o Wollen Sie Klimaschutz als Pflichtaufgabe für Kommunen etablieren und falls ja wie?
o Wie wollen Sie die Kommunen verpflichten, sich an CO2-Reduktionspfade zu halten?
o Wollen Sie Kommunen, die ambitionierte Klimaschutzziele haben, explizit unterstützen?
o Wollen Sie nicht zweckgebundene Finanzzuweisungen an die Kommunen an deren Erfolg bei der CO2-Reduktion koppeln?
o Wann soll die Wärmeversorgung in den Kommunen verpflichtend klimaneutral sein?
o Wird eine verpflichtende Wärme- und Kälteplanung für alle Kommunen angestrebt?
Publikumsfragen: (für Publikums-Meinungsbilder, um diese mehr einzubeziehen)
o Wie wichtig ist Klimaschutz für Sie persönlich?
o Wie wichtig ist die Rolle der Politik im Klimaschutz?
o Welche Kandidat*innen finden sie am klimafreundlichsten?
o Wer hat konkrete Ziele zur Abwendung der Klimakrise?
Parteispezifische Fragen:
Ihr könnt auch Fragen an die einzelnen Parteien stellen, bei denen ihr kritisch auf deren Wahlprogramm eingeht.
Kreativere Fragen
Hallöchen,
erscheinen euch Podiumsdiskussionen mit ellenlangem nichtssagendem Blabla von Politiker:innen oft langweilig? Dann haben wir hier ein paar Ideen, um die Sache kreativer und interaktiver zu gestalten 😉
Zuerst findet ihr ein paar Ideen, wie mensch Fragen stellen kann (entweder mit Blabla als Antwort oder einfach nur Ja/Nein Fragen), natürlich jeweils mit Beispielen.
Unten drunter dann noch einfach ein paar Ideen, was Zoom und BBB so können, um die Sache auch für das Publikum interaktiver zu machen.
Viel Spaß damit 🙂
Verschiedene Fragestellungen:
- Offene Frage:
Kandidat:innen beantworten die Frage reihum. Verschiedene Möglichkeit der Antwortlänge (siehe Option A vs. B) und ob anschließende Diskussion erlaubt (Option C) oder unterbunden wird (Option A und B).
Option A:
Fragestellung wird von allen Kandidat:innen reihum beantwortet, keine Diskussion der Kandidat:innen
Dies ist geeignet für Fragen, die eine ausführlichere Antwort mit Begründung benötigen, wobei eine Diskussion allerdings nicht nötig oder zu ausufernd wäre.
Beispiel Fragen:
- Wie stehen Sie zu Agri-PV (Agri-PV Anlagen; das sind Solaranlagen, die über Agrarflächen installiert werden)? Was würden Sie machen, um Agri-PV auszubauen? (z.B. Anreize für Landwirte schaffen)
- Sind Sie bereit, für den Klimaschutz Schulden aufzunehmen? (Falls nein: Aber die Kosten für Klimaanpassungsmaßnahmen übersteigen doch die Kosten für Prävention? Damit hinterlassen Sie den kommenden Generation doch nicht nur Kosten, sondern auch Umweltschäden?)
- Wie soll der ÖPNV für die Bevölkerung vergünstigt werden?
Option B:
Fragestellung wird von allen Kandidat:innen reihum beantwortet mit einem Zeitlimit von z.B. 30 sec oder 1 min, keine Diskussion der Kandidat:innen
Dies ist geeignet für Fragen, die eine kurze, prägnante Antwort mit Begründung benötigen, wobei eine Diskussion allerdings nicht nötig oder zu ausufernd wäre. Dieses Konzept eignet sich besonders für Fragen, bei denen Visionen/Lösungen vorgestellt werden sollen.
Beispiel Fragen:
- Welche Klimaziele sind für Sie auch in einer Koalition nicht verhandelbar?
- Gibt es Pläne, öffentlichkeitswirksam über die Klimakrise und Maßnahmen aufzuklären?
- Derzeit ist es nicht möglich, den ÖPNV über eine Nahverkehrsabgabe zu finanzieren. Haben Sie vor, dies zu ändern?
Option C:
Fragestellung darf reihum in einem zeitlich begrenzten Statement beantwortet werden (z.B. 30 sec oder 1 min), danach darf auf andere Antworten eingegangen werden, Diskurs möglich
Dies ist geeignet für Fragen, die offen gestellt sind und eine (mehr oder weniger ausführliche) Begründung brauchen oder bei denen die Kandidat:innen selbst Maßnahmen vorschlagen sollen. Danach kann zu den anderen Teilis kurz! Stellung genommen werden. Geeignet für besonders kontroverse/wichtige Themen, bei denen eine Diskussion die Positionen verdeutlicht.
Beispiel Fragen:
- Welche Maßnahmen sind im Güterverkehr geplant (Verlagerung auf Schiene und auf Schiffe, Oberleitungen für LKWs)?
- Wie soll der Individualverkehr mit dem PKW verringert werden (z.B. durch Rückbau von Straßen und Parkplätzen, die dann der Bevölkerung zugutekommen)?
- Wie stehen Sie zur Konsum- oder Systemkritik?
- Was halten Sie von der Regionalisierung des erneuerbaren Energie Potentials? Möchten Sie den Regionen die landesweiten Ausbauziele verpflichtend zuweisen? Falls nein: Wie möchten Sie die erneuerbaren Energien ausbauen, sodass das 1,5-Grad-CO2-Budget eingehalten werden kann?
- Welche Anreizsysteme für klimafreundliche Investitionen sollen geschaffen werden?
- Wollen Sie bzw. wie wollen Sie Kreislaufwirtschaft im Land fördern?
- Wie wollen Sie die Kommunen bei der Klimaanpassung unterstützen? / Wie wollen Sie die Kommunen verpflichten, sich an CO2-Reduktionspfade zu halten?
- Ja/Nein Fragen:
Diese sind geeignet für Fragen/Statements, die ganz kurz mit Ja/Nein beantwortet werden können.
Beispiel Fragen:
- Erkennen Sie die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 Grad und ein damit einhergehendes konsistentes CO2 an? (Anschließend eignet es sich, in einer Diskussionsrunde zu fragen, wie sie das CO2-Budget einhalten wollen. Bei einem Nein: Warum nicht? Oder einfach so stehen lassen und keine Grundsatzdiskussion anfangen.)
- Werden Sie sich für die verpflichtende Nutzung von Photovoltaik bzw. Solarthermie für Neubauten einsetzen?
- Sind Sie für einen Kohleausstieg bis spätestens 2030?
- Werden Sie sich für einen CO2 von 180 Euro pro Tonne CO2-Äquivalent einsetzen?
- Setzen Sie sich dafür ein, dass ab 2025 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden?
Diese eignen sich besonders gut für einen lockeren Einstieg:
- Haben Sie Angst/Respekt vor den Folgen des Klimawandels?
- Empfinden Sie Ihren privaten Einsatz und klimapolitisches Engagement als ausreichend?
- Ist Ihnen Systemkritik wichtiger als Kritik am Individuum?
- Deutschland ist beim Klimaschutz auf einem guten Weg.
- Erkennen Sie die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 Grad und ein damit einhergehendes konsistentes CO2-Budget an? (Anschließend eignet es sich, in eine Diskussionsrunde überzugehen: “Wie wollen Sie das CO2-Budget einhalten?” bzw. “Welchen Sektor halten Sie für den relevantesten und welche Maßnahmen wollen Sie zuerst durchführen?” (z.B. Wärme -> verpflichtende Sanierung; Energie -> Regionalisierung von dem erneuerbaren Energien Potential etc.))
Option A:
Kandidat:innen vorher bitten, sich Karten mit „Ja“, „Nein“ auszudrucken. Am besten mit Farbcodierung (grün, rot, grau), damit mensch die Antwort auf den ersten Blick erkennt.
Im Zuge der Podiumsdiskussion werden dann kurze Ja/Nein-Fragen gestellt und die Kandidat:innen aufgefordert, ihre Meinung stumm durch Hochhalten des jeweiligen Schildes kundzutun.
Option B:
These aufstellen und die Kandidat:innen durch Heben der Hände anzeigen lassen, ob sie zustimmen:
Ja/Zustimmung: Beide Hände heben
Nein/Ablehnung: Nichts tun
Option C:
These aufstellen und die Kandidat:innen durch Verdecken der Kamera anzeigen lassen, ob sie zustimmen:
Offen: Zustimmung
Verdeckt: keine Zustimmung
- Prozentuale Zustimmung zu Aussagen
Dies ist geeignet für Fragen, die eine Einschätzung in Form von Zustimmung zur These auf einer Skala erfordern. (Zustimmung wird durch Karten mit Prozentzahlen visualisiert.) Durch diese Art der Frage lassen sich schnell Unterschiede und mögliche Gemeinsamkeiten zwischen den Kandidat:innen verdeutlichen.
Beispiel Fragen:
- Das KSG ist absolut nicht ausreichend, damit Deutschland seinen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen leistet, und muss in der nächsten Legislaturperiode dringend verschärft werden.
- Deutschland ist beim Klimaschutz auf einem guten Weg.
Wie kann die Moderation diese Fragen umsetzen:
Gestaltung der Moderation:
- Für offene Fragen:
Einen Timer (entweder eine Uhr, die runter zählt, oder einen “CO2-Zähler”, der Tonnen CO2 runter zählt) per Screensharing einblenden, wenn lediglich kurze, prägnante Antworten erwünscht sind.
-> Wahlweise kann mensch ein solches kurzes Statement vor und nach einer Diskussion (mit den Kandidat:innen oder Zuschauer:innen) machen und fragen ob bzw. inwiefern sich die eigene Position verändert hat.
- Für Ja/Nein Fragen:
Stummes Stimmungsbild: Kandidat:innen vorher bitten, sich Karten mit „Ja“, „Nein“ auszudrucken. Am besten mit Farbcodierung (grün, rot), damit mensch die Antwort auf den ersten Blick erkennt.
Im Zuge der Podiumsdiskussion werden dann kurze Ja/Nein-Fragen gestellt und die Kandidat:innen aufgefordert, ihre Meinung stumm durch Hochhalten des jeweiligen Schildes kundzutun.
-> Weitere Möglichkeiten siehe auch Ja/Nein Fragen bei Option B/C
-> Lässt sich auch sehr gut mit kurzen Statements verbinden. D.h. es wird eine Diskussionsfrage gestellt und vor dem langen Politiker:innenmonolog müssen sie mit Ja oder Nein antworten.
- Für prozentuale Zustimmung zu Aussagen:
Stummes Stimmungsbild: Kandidaten:innen vorher bitten, sich Karten mit Prozentzahlen (eg. 100%, 90%, 70%, 50%, 20%, 5%, 0%) auszudrucken. Diese werden zur Beantwortung der Frage vor die Kamera gehalten.
-> Lässt sich auch sehr gut mit kurzen Statements verbinden. D.h. es wird eine Diskussionsfrage gestellt und vor dem langen Politiker:innenmonolog müssen sie eine Einschätzung ihrer Zustimmung kundtun.
So, das waren ein paar Ideen von uns, wie mensch die Fragen ein bisschen abwechslungsreicher gestalten kann.
Aber wie kann mensch das Publikum einbinden und wie geht das online? Dafür kommen jetzt ein paar Ideen! 😉
Features Zoom:
- Kurze Stimmungsbilder zwischendurch via: 👍/👎
Beispiel Fragen: - Hat euch der Vorschlag überzeugt?
- Reichen diese Maßnahmen aus, um die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu beschränken?
Achtung: Unser Publikum ist tendenziell eher links-grün; Stimmungsbilder so, dass niemand vor den Kopf gestoßen wird!
- Umfragen für die Zuschauer:innen über die Chatfunktion (+/-) oder über die Umfrageoption:
Beispiel Fragen:
- Wie wichtig ist Klimaschutz für mich? (Über Umfrageoption: Lebensrelevant, Sehr, Wenig, Gar nicht; Über Chatfunktion: + sehr, – gar nicht)
- Wie wichtig ist die Rolle der Politik für den Klimaschutz? (Über Umfrageoption: Lebensrelevant, Sehr, Wenig, Gar nicht; Über Chatfunktion: + sehr, – gar nicht)
- Welche Kandidat:innen/Partei finde ich am klimafreundlichsten? Bzw. wer wird den Zielen zur Abwendung der Klimakrise gerecht? (ggf. Umfrage vor und nach der Diskussion, Antwortmöglichkeit „Niemand“ bitte nicht vergessen ;))
- Zuschauer:innen stellen selbst Fragen an Kandidat:innen
- Über Meldefunktion im Chat -> Aufrufen und die Frage wird selbst gestellt
- Frage an Moderator:in /Co-Moderator:in schicken, diese:r liest sie dann laut vor
Features BigBlueButton:
- Umfrage für die Zuschauer:innen über die Chatfunktion:
Achtung: Unser Publikum ist tendenziell eher links-grün; Stimmungsbilder so, dass niemand vor den Kopf gestoßen wird!
Beispiel Fragen:
- Wie wichtig ist Klimaschutz für mich? (Über Umfrageoption: Lebensrelevant, Sehr, Wenig, Gar nicht; Über Chatfunktion: + sehr, – gar nicht)
- Wie wichtig ist die Rolle der Politik für den Klimaschutz? (Über Umfrageoption: Lebensrelevant, Sehr, Wenig, Gar nicht; Über Chatfunktion: + sehr, – gar nicht)
- Welche Kandidat:innen/Partei finde ich am klimafreundlichsten? Bzw. wer wird den Zielen zur Abwendung der Klimakrise gerecht? (ggf. Umfrage vor und nach der Diskussion, Antwortmöglichkeit „Niemand“ bitte nicht vergessen ;))
- Zuschauer:innen stellen selbst Fragen an Kandidat:innen
- Über Meldefunktion im Chat -> Aufrufen und die Frage wird selbst gestellt
- Frage an Moderator:in /Co-Moderator:in schicken, diese:r liest sie dann laut vor
Vorlage E-Mail Text für die Einladung der Kandidat:innen
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Betreff: ***Einladung zur Fridays for Future Podiumsdiskussion***
E-Mail Text:
Sehr geehrte*r Herr/Frau….
im Rahmen der anstehenden Bundestagswahlen wollen wir von Fridays for Future [Ortsgruppe] Sie zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion einladen. Kernpunkt der Diskussion werden die Klimakrise und mögliche Lösungen sein. Denn Klimaschutz ist die zentrale Frage des 21. Jahrhunderts. Dabei haben klimapolitische Entscheidungen nicht nur Einfluss auf unsere Umwelt, die Biodiversität und Ökosysteme, sondern steuern auch das zukünftige menschliche Zusammenleben maßgeblich.
Für viele Wähler:innen aus unserem Wahlkreis wird das Thema Klimagerechtigkeit ein wichtiges Kriterium für ihre Wahlentscheidung sein. Daher möchten wir Ihnen die Gelegenheit geben, Ihren Standpunkt und Ihre Lösungsvorschläge darzustellen und mit den anderen Kandidierenden des Wahlkreises sowie den Wähler*innen ins Gespräch zu kommen.
Die Podiumsdiskussion wird am [Datum] um [Uhrzeit] stattfinden und ungefähr 90 Minuten dauern.
Zu Beginn der Veranstaltung hat jede:r Kandidat:in die Möglichkeit, in 90 Sekunden ihren:seinen Standpunkt bezüglich der Klimakrise und ihre:seine Lösungsvorschläge vorzustellen. Danach steigen wir in die Diskussion ein.
Aufgrund der Pandemielage wird die Veranstaltung virtuell stattfinden und die Podiumsdiskussion auch aufgezeichnet werden. Wir bitten Sie, dieser Aufzeichnung zuzustimmen.
Wir freuen uns über Ihre positive Rückmeldung und auf eine spannende Diskussion.
Mit freundlichen Grüßen,
[Ansprechperson]
Presse Vorabankündigung
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Bundestagswahl ist Klimawahl
Fridays for Future [Ortsgruppe] überprüft die Wahlprogramme der Kandidat:innen für den Wahlkreis [Name des Wahlkreises] zur Bundestagswahl auf Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen einer online stattfindenden Podiumsdiskussion.
[Stadt/Ort Datum –] „Alle fürs Klima“, so lautet das Motto der jungen Fridays for Future Bewegung für die anstehenden Bundestagswahlen am 26. September. Dafür werden im ganzen Land Podiumsdiskussionen stattfinden, um mit Kandidierenden und Wählenden im Dialog über Klimagerechtigkeit zu sprechen. Die Klimabewegung nimmt dabei die Wahlprogramme der Kandidat:innen genau unter die Lupe: Wie viel Klimaschutz und Klimagerechtigkeit steckt drin? Auch die Ortsgruppe Fridays for Future [Ort] ist mit dabei und lädt alle Interessierten zu einer am [Datum] um [Uhrzeit] online stattfindenden Diskussion mit den Kandidat:innen des Wahlkreises [Wahlkreisname] ein. Der Zugang/ Der Direktlink zu der Podiumsdiskussion kann bei Anfrage unter [hier email/website verlinken] erhalten werden.
„Es ist 12! Wenn wir jetzt nicht umsteuern, wenn wir nach der Coronakrise zur alten Geschäftsordnung zurückkehren, steuern wir auf gefährliche Kipppunkte zu“, sagt [Name] von Fridays for Future. Weiter betont [er/sie]: „2021 ist das entscheidende Jahr, in dem die Politik endlich die überlebensnotwendigen Entscheidungen treffen muss, um den Kollaps der Ökosysteme und die drohende Klimakatastrophe aufzuhalten. Die Bundestagswahl ist daher eine Klimagerechtigkeitswahl.“
Im Rahmen der stattfindenden Podiumsdiskussionen möchte die Fridays for Future Gruppe herausfinden, welche Kandidat:innen Klimagerechtigkeit tatsächlich im Sinn haben und umsetzen wollen. In den Diskussionen werden die Wahlprogramme und Meinungen der Kandidat:innen aus den jeweiligen Wahlkreisen daher genauestens auf Klima- und Artenschutz geprüft. Zudem wird es auch für die Teilnehmer:innen der Diskussion möglich sein, selbst Fragen an die Kandidat:innen zu richten.
Bei der Podiumsdiskussion für den Wahlkreis [Wahlkreis] am [Datum] um [Zeit] werden die folgenden Kandidat:innen für gut 90 Minuten diskutieren: [Name und Parteien].
„Wir müssen unsere Zukunft zu dem entscheidenden Wahlkampfthema machen“, betont [Name], [eine/einer] der Organisator:innen der Ortsgruppe Fridays for Future [Ortsgruppe] und ergänzt: „Die Politik muss eine nachhaltige und zukunftsweisende Haltung im Klimaschutz einnehmen und schnellstmöglich Maßnahmen in die Tat umsetzen. Dafür brauchen wir alle. Denn dies ist unsere letzte Chance. Und ob wir wollen oder nicht, werden wir dieses Jahr Geschichte schreiben.“
Alle Informationen zur Podiumsdiskussion und zur Anmeldung/ den Direktlink finden Sie unter: [Link einfügen]
Fridays for Future [Ortsgruppe]
Dankesmail
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Hier findet ihr den Text für eine E-Mail, um den Kandidat:innen nach der Podiumsdiskussion noch einmal persönlich für ihre Teilnahme zu danken.
Betreff: ***Danke für Ihre Teilnahme an der Podiumsdiskussion!***
E-Mail Text:
Sehr geehrte/r Herr/Frau XY,
im Namen von Fridays for Future [Ortsgruppe] möchte ich mich herzlich für Ihre Teilnahme an unserer Podiumsdiskussion bedanken. Wir wissen es zu schätzen, dass Sie sich während des sicherlich zeitaufwändigen Wahlkampfes die Zeit dafür genommen haben.
In den nächsten Jahren werden politische Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise von zentraler Bedeutung sein. Daher freuen wir uns, dass Sie die Gelegenheit wahrgenommen haben, im Dialog mit Wähler:innen und anderen Politiker:innen über klimapolitische Konzepte für die kommende Legislaturperiode zu diskutieren.
Danke, dass Sie dabei waren!
Mit freundlichen Grüßen,
[Ansprechperson]
Fridays for Future [Ortsgruppe]
Pressemitteilung für danach
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Wer will wirklich Klimaschutz?
Am gestrigen [Name des Wochentages]abend stellten sich die Kandidat:innen für die Bundestagswahl des Wahlkreises [Name] einer spannenden Podiumsdiskussion rund um das Thema Klimaschutz.
[Stadt/Ort Datum –] Aktuell finden in ganz Deutschland Podiumsdiskussionen zur anstehenden Bundestagswahl statt. Organisiert wird das Ganze von Ortsgruppen der Klimabewegung Fridays for Future, die die Wahlprogramme der Kandidat:innen genau unter die Lupe nimmt. Auch die Ortsgruppe der Fridays in [Ort] ist mit dabei und lud gestern Abend alle Interessierten zu einer Online-Diskussion mit den Kandidat:innen des Wahlkreises [Wahlkreisname] ein.
“Es geht um alles. Die anstehende Bundestagswahl zeigt, ob die Bundesrepublik verstanden hat, dass Klima- und Umweltschutz an erster Stelle stehen muss, um uns Jungen überhaupt noch eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen” [ggf. durch eigenes Zitat ersetzen], mit diesen emotionalen Worten leitete [Name], [eine:r] der Veranstalter:innen der Podiumsdiskussion, den Abend ein. Er/sie ergänzte: “Die nächsten Jahre sind entscheidend, um die drohende Klimakatastrophe noch irgendwie unter Kontrolle zu halten. Heute wollen wir herausfinden, welche Kandidat:innen sich wirklich für Klimaschutz stark machen wollen und was sie konkret dafür tun werden.”
Dass die Klimakrise ernst zu nehmen ist und immer bedrohlicher wird, zweifelte kein:e Kandidat:in an. Jedoch gab es bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen eine lange Kontroverse im Bereich [Bereich nennen und ggf. kurz ausführen].
Wer konnte die jungen Klimaschützer am Ende überzeugen? Während keiner/m der Kandidat:innen das Thema Klimaschutz vollkommen fremd war, stellte sich [Kandidat:in XY] von der [Partei] laut den Veranstalter:innen als ganz besonders ambitioniert mit den von [ihr/ihm] angedachten Bemühungen heraus. So will [Kandidat:in XY] [Passendes Zitat Kandidat:in]. Auch [Kandidat:in XY] machte Versprechungen in den Bereichen […].
“Letztendlich liegt die Entscheidung natürlich bei jedem und jeder selbst”, so [Name] von Fridays for Future. “Wichtig war es uns aber, aufzuzeigen, wo die einzelnen Kandidat:innen beim Klimaschutz stehen, und miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn die Politik wird nur dann mutig sein und endlich auch mal unangenehme Maßnahmen umsetzen, wenn sie den Rückhalt der Bevölkerung spürt. Hoffentlich konnte die Podiumsdiskussion genau dazu beitragen.”
Weitere Informationen rund um die Bundestagswahl finden Sie [hier]. Als Hilfe zur Wahlentscheidung empfiehlt sich zudem der offizielle [Wahl-o-Mat] sowie ein von Fridays for Future erstellter [Wahlhelfer]. [Wahl-O-Maten jeweils verlinken].